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Ein Leitfaden für Empowerment-Polizeigespräche - Oslo, Norwegen

BEWÄHRTE PRAKTIKEN

Dialog ist ein wichtiges Instrument, um Konflikte zu lösen und Verständnis und Vertrauen zu schaffen. Wenn Kinder und Jugendliche gegen das Gesetz verstoßen oder dazu neigen es zu tun, ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen. Es ist unerlässlich, einen Ort zu kreieren an dem alle Beteiligten offen miteinander sprechen können, sodass man sich einen Überblick über die Situation verschaffen kann und die Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis des Problems gelangen können. Erst dann können wir damit beginnen,  die Dinge in die richtige Richtung zu lenken.

 

Empowerment-Gespräche sind ein nützliches Element in der Entwicklung solcher Arenen für die Begegnungen zwischen der örtlichen Polizei und Kindern/Jugendlichen und ihren Eltern (oder anderen Erziehungsberechtigten) in der Region Oslo. Das Ziel der Gespräche besteht darin, die Interessen aller Beteiligten zu wahren und gute Lösungen sowohl für die Kinder/Jugendlichen, als auch für die Eltern zu erarbeiten. Mit Blick auf unerwünschtes / kriminelles Verhalten, aus dem sich eine kriminelle Laufbahn entwickeln könnte, ist diese Methode von besonderem Interesse. Die Methode wird bei der polizeilichen Präventionsarbeit als Reaktion auf unerwünschtes Verhalten angewendet, um die junge Menschen auf einen Weg der Versöhnung und Rücksicht zu lenken. Die Methode kann ebenfalls bei auftretenden Signalen der Radikalisierung eingesetzt werden.

 

Ein gutes Gespräch setzt das Stellen der offenen Fragen und aktives Zuhören voraus, das ebenfalls das Bestätigen und Wiederholen von den dabei aufgenommenen Sachverhalten einschließt. Moderation bei solchen Gesprächsrunden ist nicht zwingend erforderlich, verständliche Erläuterungen und Zusammenfassungen müssen allerdings enthalten sein. Pausen (Momente der Stille) sollen konsequent stattfinden, um den Kindern die nötige Zeit zum Nachdenken und Reflektieren des Gesagten zu geben, bis die eigenständig eine Stellungnahme liefern möchten. Es ist essentiell reichlich Zeit für ein Gespräch einzuplanen, es darf nicht gehetzt ablaufen, und es darf nicht der Eindruck entstehen, dass eine Antwort direkt erfolgen muss. Obwohl ein Gespräch einen Dialog voraussetzt, muss man eingreifen, falls die Grenze überschritten wird (siehe die sog. Durchsetzungspyramide: Information - Anleitung - Ratschlag - Anweisungen - Warnung. Sie sollen sich im Gespräch nicht eingeschränkt fühlen, dennoch versuchen Sie bei einem Thema zu bleiben und die Schwerpunktverlagerung zu vermeiden. Fall das Kind / der Jugendliche wiederholt versucht den Fokus zu verschieben, sollten Sie offen aufklären weshalb dies der Fall ist. Zuhören ist mit das Wichtigste am Gespräch. Es ist entscheidend der sprechenden Person zu signalisieren, dass Sie durch aktives Zuhören die Inhalte aufnehmen, z.B. durch das Nicken oder zustimmende bzw. bestätigende Lautäußerungen, wie “ja”, “ok”, etc. Dabei muss das Kind die Möglichkeit haben, sich Zeit für die Formulierung der eigenen Gedanken zu nehmen. Often sind es genau die Kinder / Jugendliche, die es nicht gewohnt sind, dass man denen zuhört, diejenigen, die Schwierigkeiten haben ihre Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

 

 

  • Kontakt:

National Police Directorate 

Postboks 8051 Dep. 0031 Oslo 

Norway 

 

Erling Børstad 

Email: erling.borstad@politiet.no 

Tel: (+47) 99 20 77 55