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Nachrichten aus Babylon – Berlin-Neukölln, Deutschland

BEWÄHRTE PRAKTIKEN Begrüßung und soziale Integration

Mitmachzirkus Neukölln ist ein traditioneller Familienzirkus, der neu erfunden wurde, um Schulkindern mit Benachteiligungshintergrund die Möglichkeit zu geben, intensiv an neuen Fähigkeiten zu arbeiten. Für sie und ihre Eltern schafft es, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, ein Erfolgsgefühl. Die Helen-Nathan-Bücherei ist eine Zentralbibliothek in Neukölln (Berlin), mit 160.000 Medien und einer Gesamtfläche von 3000m². Sie ist sehr beliebt bei Migrantenkindern und jungen Menschen. Während der Jahre 2004 – 2006 war sie das Zentrum des Projekts „Nachrichten aus Babylon“, welches sich mit der Vielsprachigkeit in Neukölln und der Verantwortung einer Bibliothek im multikulturellem Stadtleben und dem Werdegang zu einer wahrlich interkulturellen Bücherei, beschäftigte.

Zum Karneval der Kulturen 2009 in Berlin, stellte die Paul Hindemith Musikschule einen Festwagen unter dem Banner „Neukölln – Interkulturelle Stadt“ für den Umzug. Der Wagen wurde gratis von der Polizei zur Verfügung gestellt und die örtliche Polizeiwache öffnete sein Gebäude für den Bau des Festwagens. Das war aus vielerlei Gründen eine Intervention, die Eindruck machte: es war einer der wenigen Festwagen, die sich nicht ausschließlich mit einer einzigen ethnischen Gruppe beschäftigten. Es wurden viele junge Menschen miteinbezogen, die andere Weise als „schwer erreichbar“ eingestuft würden. Eine große Anzahl türkischstämmiger Menschen waren beteiligt, eine Gruppe, die obwohl sie die größte Minderheit der Stadt stellt, ansonsten selten oder gar nicht beim Karneval vertreten ist. „Tek-Stil“ ist ein Kunstprojekt, finanziert durch den deutschen Kulturfonds im Rahmen des Projekts „Neue Möglichkeiten und Formen der Arbeit“. Das Projekt brachte junge DesignerInnen und Migrantinnen zusammen.

Berlin strebt danach ein Zentrum für „kreative Industrien“ und junge kreative Menschen zu werden. Ein Teil dieser Bewegung ist die Wiederherstellung der Textilindustrie. Fashion- und Designschulen sprießen und die junge Fachkräfte wollen Shows organisieren und ihre Ideen fruchten lassen. Der Grundgedanke des Projekts „Tek-stil“ ist es, zwei wichtige Potenziale miteinander zu konsolidieren: junge professionelle Designer und ein spezieller Schlag der SchneiderInnen – bevorzugt Frauen mit Migrationshintergrund. Viele von ihnen leben in Neukölln ohne bezahlte Arbeit, sind aber versiert im Umgang mit Textilien und im handwerklichen Feld allgemein, besonders der Schneiderei mit der Nadel. „Nachbarschaft International“ und „Bewegte Welten“ sind die ältesten interkulturellen Flaggschiffe von Versuchsprojekten in Berlin Neukölln und das erste interkulturelle Festival Berlins. Es wird durch die Abteilung Kultur und Künste des Bezirksamts Neukölln und die interkulturelle Arbeitsgruppe der evangelischen Kirche Neukölln organisiert und wird ergänzt durch das Tanzfestival „Bewegte Welten“. MigrantInnenverbände und ihre Kooperationspartner präsentieren sich und bieten ein beachtliches Bühnenprogramm, eine lebendige kulturelle Vielfalt mit Menschen aus mehr als 160 Nationen wird geboten.